In diesem Artikel geht es um Rapé / hapé, den schamanischen Schnupftabak der Regenwaldindianer. Schon seit einigen Jahren erfreut sich auch bei uns in der sog. zivilisierten westlichen Welt, dieser shamanic Snuff immer größerer Beliebtheit. Ob als therapeutisches Werkzeug, zur Unterstützumng der eigenen Meditation oder im Rahmen schamanischer Rituale, Rapé ist vielseitig und kann als ein wirkungsvolles Hilfmittel auf dem Weg der Heilung und Ganzwerdung genutzt werden.
Aber was ist denn nun Rapé genau?
Rapé (Haapee gesprochen) ist seit Jahrtausenden, genau wie Kambô und Ayahuasca auch, für die Stämme des Amazonasbeckens ein heiliges Arzneimittel und schamanisches Werkzeug. Es ist ein wesentlicher Bestandteil ihrer Stammeskultur und Spiritualität. Für manche Stämme ist Rapé sogar die wichtigste und heiligste Medizin.
Rapé ist der Überbegriff für eine besondere Art von Schnupftabak. Dieser wird jedoch nicht, wie der Name vermuten lässt, geschnupft, sondern mit speziellen Blasrohren (Tepi) oder Pfeifen (Kuripe) aus Bambus, Tier- oder Vogelknochen in beide Nasenlöcher eingeblasen. Traditionell wird Rapé in einem rituellen Rahmen aus Tabak (Nicotina rustica) und aus der Asche von bestimmten Heilpflanzen oder Baumrinden hergestellt.
Die Verwendung von Rapé dient vielen verschiedenen Zwecken, darunter z.B. weiblichen Pubertätsriten, Initiationsritualen für Jäger und Krieger, während traditionellen Stammesfesten, sozialen Riten und Heilungszeremonien. Jeder Stamm hat seine eigenen Rituale. Diese können sehr schlicht oder auch sehr aufwendig mit Gesängen, musikalischen Rhythmen und Gebeten sein.
Kambô und Rapé ergänzen sich auf wunderbare Weise. Zum einen können wir Rapé vor einer Kambô Anwendung nutzen, um uns einzustimmen und den inneren Raum zu öffnen. Rapé klärt den Geist und verhilft dazu uns besser zu fokussieren. Während einer Kambô Zeremonie kann es manchmal vorkommen, dass der Reinigungsprozesse etwas ins stocken kommt und der Klient sich schwer tut loszulassen. Auch in dieser Situation kann Rapé helfen, indem es den physiologischen und energetischen Prozess anschiebt und wieder ins fließen bringt. Und nach einer Kambô Behandlung kann ein mildes Rapé bei der Integration der Erfahrung helfen, indem es unsere feinstofflichen Energien wieder ausgleicht und harmonisiert.
Kambô und Rapé gehören für mich zusammen und ergänzen sich in ihrer Arbeit optimal. Ich benutze in meinen Zeremonien zum Beginn häufig ein kraftvolles Krieger-Rapé zur Einstimmung und Fokusierung. Während der Anwendung arbeite ich mit reinigenden und ausleitenden Sorten und am Ende der Behandlung mit harmonisierenden oder herzöffnenden Mischungen.
Häufig entdecken die TeilnehmerInnen während einer zeremonie ihre Liebe für Rapé und arbeiten dann selbstständig mit dieser Medizin weiter. Ich habe es auch schon erlebt, dass TeilnehmerInnen sich durch die regelmäßige Anwendung von Rapé von hartnäckigen Allergien, Heuschnupfen und rezidivierenden Erkältungssymptomen geheilt haben.
Auch zur Meditation und Selbstreflexion wird Rapé sehr gerne genutzt.
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Du hast Fagen zur Anwendung von Rapé? Möchtest gern an einer Kambô Zeremonie teilnehmen oder die Anwendung von Rapé erlernen? Dann schreibe mir gerne eine PN.
Und wenn der Artikel Dir gefallen hat, freue ich mich über einen Kommentar von Dir.
Herzlichst…
Agaya
Hallo Rene, ich habe mir Kambo bestellt für die Selbstanwendung. Ich hatte bereits eine Kambo session und habe vor mich langsam mit einem dot heran zu tasten und mich täglich auf 4-6 dots zu steigern. Allerdings habe ich keine Hinweise zur Selbstanwendung gefunden. Kannst du mir da weiter helfen?
Lieber Daniel, fang mal lieber langsam an. Starte mit einem Punkt. Dann steigerst Du erstmal mit 2 weiteren Punkten. Du schaust, wie es dir geht. Traditionell steigerst du jede Folgesitzung um 2 Punkten. Irgendwann zwischen 7-12 Dots kommst Du dann wahrscheinlich eh an Deine Grenze. Die Erfahrung braucht auch Zeit zum integrieren und wirken. Macht keinen Sinn Dich mit dem Holzhammer zu erschlagen. Wenn Du magst, können wir gern mal persönlich sprechen.